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Bernhards Seite Musik der 60'er

Diese Seite soll eine Ergänzung zur vorherigen Seite sein, weil sich in den 60'ern vieles verändert, aber ebenso vieles fortgesetzt hat.

 

Grundsätzlich gilt: Deutschland wird wieder ein wenig selbstbewusster, aber der "Muff von 1000 Jahren unter den Talaren" (ein Spruch aus der Studentenbewegung der 68'er) bezog sich nicht nur auf die Universität, sondern auch auf das Klima, das die "herrschende Klasse" erzeugt hatte. Auch in Deutschland gab es wie in den USA Kommunistenhatz. So wurden Lehrer, die einmal mit der offiziell zugelassenen DKP geliebäugelt hatten, aus dem Schuldienst entfernt. Schauprozesse inbegriffen.

Amerika war immer noch das große Vorbild. Auch wenn englische Schlager immer noch verdeutscht wurden, wurden sie immer mehr zum Vorbild. Connie Francis sang ihr "Evrybody's Somebody's Fool" in Deutsch ein: "Die Liebe ist ein seltsames Spiel", das eigentlich instrumentale Stück "Wheels" musste mit deutschem Text unterlegt werden.

 

Langsam aber gab es eine Fangemeinde für rein englische Lieder: Fats Domino sang "Hello Josephine". Der im originalen instrumentale Titel "Wheels" wurde vom Trio Kolenka mit dem Titel "Vier Schimmel, ein Wagen" gesungen, das mit "Hühaho, es lacht der blaue Himmel...) begann. Aber Musiker haben gerne das Original gespielt.

 

Die 60'er waren erst mal unpolitisch - zumindest, was den Schlager betrifft. Man folgte brav Deutschlands Wunderkanzler Adenauer und versuchte, den "American Way Of Life" so gut es geht nachzuahmen (den Begriff gab es noch nicht, s. u.). Man konnte noch kaum englisch und sprach die Begriffe deutsch aus: Jazz wurde "Jatz" ausgesprochen (Berühmt aus dem Munde von Konrad Adenauer). Ein amerikanischer Schlager musste übersetzt, meist sogar eingedeutscht werde (z.B. „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ = Evrybody's Somebody's Fool vom Connie Francis), und verlor dadurch oft seine Ursprünglichkeit (A Taste Of Honey = Ein Kuss zum Abschied; Cold wind may blow o'er the icy sea = Ich sag dir bye-bye, denn ich muß von dir gehen, von Herb Alpert / dt. Jan & Kjeld). Eine der wenigen Ausnahmen, die fast wörtlich ins Deutsche übersetzt wurden, war das berühmte "Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand" (There's a bridle hanging on the wall). 

Italien kannte man ja nun schon („Alle Mädchen wollen wissen, wie man in Italien küsst“ oder „Nachts in Rom“, da hab ich dich geseh’n, süß und wunderbar wurden Märchen war!), war meist schon mal dort gewesen, man kümmerte sich jetzt um die weiter weg gelegenen Länder: Spanien musste es jetzt schon sein, die Costa Brava oder die Costa des Sol konnte es jetzt auch schon sein. Man hatte ja auch inzwischen etwas Geld und die Gastarbeiter - mit denen man sonst nichts am Hut hatte. Man kannte inzwischen Pizza, aber spanische oder gar griechische Lokale gab es noch lange nicht. Der Deutsche hatte seine Stammkneipe und seine deutsche Hausmannskost, die "Knoblauchfresser" waren suspekt. Erst langsam gab es Leute, die schon mal da gewesen waren und von ungeheuer günstigen Preisen sprachen. Italien hatte inzwischen erkannt, dass man mit den "Patates" (=Deutsche) richtig Geld verdienen konnte und hatte die Preise etwas höher geschraubt.

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So gab es für Griechenland unter Studenten richtige Adressenlisten, die man austauschte, womit Deutsche die griechische Gastfreundschaft schamlos ausnutzten und Ferien umsonst machten. Die Griechen selber fragten sich daher, ob sie ihr Prinzip der Gastfreundschaft aufgeben sollten. - Sie taten es nicht. Aber es entwickelten sich Ferienzentren, wo man die Deutschen abzockte. Die Deutschen waren ja so einfach zu behandeln: sie wollten riesige Portionen auf den Tellern haben und die griechische Esskultur ging zumindest in den Tourismuszentren unter: In Griechenland isst man viele kleine Dinge, der Teller ist nicht größer als ein Kuchentellerchen, die Beilagen kommen auf getrennten Tellerchen. Das gibt es heute nur noch weit ab von den Durchgangsstraßen!

 

Wein durfte man nicht pur trinken (Die Deutschen fielen dadurch auf, dass sie schon vor dem Essen tranken): Dazu wurden "Mezzes" gereicht, ein Untertellerchen mit einem Tomatenschnitz, einem Kartoffelschnitz, einer oder zwei Gurkenscheiben, das alles in reichlich Öl und Gewürzen. Damals war das eine freundliche Geste der Küche, die nicht berechnet wurde und eher als Appetitanreger galt. Die Franzosen haben diese Sitte heute wieder entdeckt mit ihrem "amuse geule".

Die griechische Musik war für Deutsche sehr gewöhnungsbedürftig: Man hielt sie für arabisch - was sich auch in Schlagertexten ausdrückte, die oft völlig sinnlos waren. Es bedurfte einer Vicky Leandros oder Nana Mopuskouri, um wenigstens einige griechische Lieder in Deutschland populär zu machen (z.B.: "Ich hab' die Liebe gesehn", "Ja der Peter, der ist schlau" oder "Maria mit dem weißen Kleid").

Auch Frankreich wurde als Urlaubsland erst ganz langsam entdeckt: Nur wer im Gymnasium war, hatte eventuell Französisch als zweite Fremdsprache erlernt (entlang des Rheines war sie erste Fremdsprache) und hatte seine ersten Briefpartnerschaften. Besuche hin und her waren sehr beschränkt und durchaus die Ausnahme (Beispiel: Non rien de rien, non je ne regrette rien = Nein dreimal nein, nein, alles musste so sein, von Edith Piaf).

 

Immerhin: in der katholischen Szene gab es französische religiöse Lieder von Aimée Duval und der Nonne Soeur Sourire mit "Dominique". Beide wurden sogar bei uns im Radio gespielt. Charles Aznavour  (wieder einer mit griechischer Herkunft: Aznavourios) war bei deutschen - sofern des französischen mächtig - beliebt. Er hat später sogar Lieder in Deutsch aufgenommen.

Nicht vergessen darf man Nana Mouskouri, die viele Lieder von Manos Hadjidakis und Mikis Theodorakis vor allem auf Französisch, erst später auch auf Deutsch herausbrachte. (Heute geht’s bei mir auf wienerische Weise, (Ralph Maria Siegel) Musical "Herr Kayser und die Nachtigall" von Robert Gilbert und Per Schwenzen) Dann kam auch Vicky Leandros (Tochter von Leo Leandros, in den 50’ern selbst im Schlagergeschäft, z.B. mit „Mustafa“) dazu, die einige griechische Schlager in Deutschaland populär machte s.o.. Ihre erste Schallplatte war 1966, 1967 nahm sie schon am Eurovisions Song Contest (= Grand Prix d’Eurovision de la Chanson“, wie er ursprünglich hieß) teil.

In Deutschland wurden vor allem ihre Lieder von Mikis Theodorakis bekannt, in Griechenland verbot die Militärjunta, seit 1967 an der Macht, diesen Künstler. Trotzdem wurde Vicky Leandros auch in Griechenland populär. Als ich dort ein Tonbändchen mit ihren deutschen Liedern vorspielte, glaubte man mir nicht, dass sie das wäre, weil sie „nie" verbotene Lieder spiele.

 

Nun gab es aber eine Parallelbewegung unter jungen Leuten, auch aus der Musikszene: Die Musiker hatten schon früh für die Amerikaner in ihren Clubs gespielt und sich die amerikanischen Lieder erarbeitet und natürlich in englisch gesungen. Deutsche Schlagergrößen machten sie sich zu eigen (Sag Laura ich lieb' sie  = Tell Laura I Love her, oder Moonlight, die Nacht ist schön, Moonlight, unsagbar schön (Ted Herold, Stehblues), auch Now there are tree steps to heaven (=drei Münzen im Brunnen), Just listen and you will plainly see, nicht zu vergessen: I'm A Wanderer = The Wanderer (englisch: Status Quo/ Leif Garrett/ Donna Summer/ deutsch: Peter Kraus: Ich bin ein Wanderer)

 

Die Studenten waren im größeren Umfang zum Austausch in den USA gewesen und brachten die Begeisterung für die dortigen Lieder mit. Da Englisch Pflichtsprache war (am Gymnasium, nicht aber in der Volksschule. Den Realschulen ähnliche kamen erst langsam auf und mussten sich ihre Schüler mühsam suchen), begeisterte man sich auch für die englischen Originale (Die Liebe ist ein seltsames Spiel = Evrybody's Somebody's Fool, das Connie Francis auch in der deutschen Version sang) Die Radiosender legten sich ein drittes Programm zu, das die Bedürfnisse dieser Menschen entsprach und vor allem amerikanische Originale abspielte.

 

Und dann kam der Rock, der auch Deutschland durcheinander wirbelte: Fats Domino!

 

Hier noch eine Sammlung von Liedern die jeder damals kannte:

 

"Ach Mamuschka, mein Herz Kaputt! Ach, Mamuschka und das nix gutt, denn die Ninotschka lieb ich so. Antek und Franzek arbeiten auf Zeche Berta zwei; dort unter Tage ist das Leben manchmal Quälerei", von Hans Arnold Simon.

Das ist das Ende vom Lied: "Du hast mir alles genommen" (= I wish I'd never been born, don't like this life I'm living), dt: Ralph Maria Siegel.

Kutschenlied = Die Lerche singt: Tirili!, aus dem Film: Heldinnen

Die Muchachas vom La Plata, die verführt man nicht so leicht, (Ralph Maria Siegel) Musical "Herr Kayser und die Nachtigall"

Die Nacht ist schön, schön ist die Nacht am Meer = Mondschein und Liebe, wenn hoch die Sterne zieh'n. (VEB Lied der Zeit), Günther Geißler, Ping-Pongs, Hemmann-Quintett.

Drei weiße Birken in meiner Heimat stehn,  mit Iwan Rebrow

Eine Rollerfahrt ins Glück, Ursula Maury , Peter Manuel mit Rias-Tanzorchester

Er sah aus wie ein Lord mit Corry Brokken von 1961,

Hello Josephine how do you do? Do you remember me, baby mit Fats Domino

Vier Schimmel ein Wagen = Wheels (s.o.)

Ein Schiff wird kommen = Ich bin ein Mädchen aus Piräus - Osso Ki an psaxo = Ta pedia tou Pirea = Never on Sunday = Les enfants du Pirée, aus dem Film "Never on Sunday" = "Sonntags nie", deutsch gesungen von Lale Anderson 1960

Ich hab Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren, mit Bruce Low,

Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett geseh'n, Fasnachtsschlager von Heinz Korn 1960,

I'm sorry so sorry, that I was such a fool. I didn't know love could be so cruel (Brenda Lee, 1960)

Too Much Tequila = Zuviel Tequila (instr)

La Cumparsita (Tango)

Madison Time = The Madison Time (Tanz, heute in Frankreich noch gerne getanzt)

Kalkutta liegt am Ganges (Vico Torriani)

Kein Land kann schöner sein von René Carol,

Sag Laura ich liebe sie = Sag Laura ich lieb sie = Tell Laura I Love Her, ursprünglich von Roy Orbison in Deutsch von Ted Herold gesungen.

Moonlight, die Nacht ist schön, Moonlight, unsagabar schön (Ted Herold, Stehblues)

Now there are tree steps to heaven, Just listen and you will plainly see, 1960 von Eddie Cochran

Ich bin ein Wanderer = I'm A Wanderer = The Wanderer (e: Status Quo/ Leif Garrett/ Donna Summer/ dt: Peter Kraus/)

Only the lonely know the way I feel tonight = Noch bist du einsam, und du fühlst dich so allein (Roy Orbison auf London DL 20 341/ Bobby Franco auf Telefunken H 55 296/ Per Elvis auf story Ville T 7130/)

Please Help Me I'm Falling In Love With You (Hank Locklin)

Salem Aleikum, Allah sei dir gnädig. Oh Mustafa, nimm dich in acht.( Leo Leandros, Vater von Vicky Leandros))

Seemann deine Heimat ist das Meer = Seemann, laß das Träumen, denk nicht an zu Haus = Deine Heimat ist das Meer, deine Freunde sind die Sterne (Freddy Quinn)

Itsy Bitsy Teenie Weenie = Itsy Bitsy Teeny Weedy = Itsy Bitsy Teeny Weeny Yellow Polka Dot Bikini (Bryan Hyland/ Bombalurina)

Wir wollen niemals auseinandergehn (Heidi Brühl)

 

Die Liste könnte man stundenlang erweitern.

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Seite erstellt von Bernhard Rawer