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Bernhards Seite Die tollen 50'er und 60'er

Wieder mal ist eine Anfrage auf GuteFrage.net der Grund für eine Seite: Da wollte ein junger Mnesch wissen, ob denn die 50'er und 60'er wirklich so toll waren, dass alle davon schwärmen: Zwei Antworten gab es schon, ich zitiere sie hier:

 

"Schuhu" schrieb:  

Ich habe die Fünfziger und frühen Sechziger als Kind erlebt: Sie waren spießig, muffig und verklemmt. Erst der Aufbruch Mitte der Sechziger brachte etwas frischen Wind in die Republik: Studentenproteste, Frauenbewegung, sozial-liberale Regierung, Anfänge einer ökologischen Bewegung. Davor: reinster Stillstand.

 

Und "Panagäa" meinte:

Liebe in den 1950ern und frühen 60ern war sicher alles andere als toll - zumindest wenn man mehr als nur Händchenhalten wollte. Die Pille kam 1961 auf den Markt, wurde aber bis in die späten 60er nur an verheiratete Frauen verschrieben. Kondome konnte man nur in der Apotheke kaufen, und auch das nur "unter dem Ladentisch", und das Ganze galt als sehr anrüchig. Junge Leute bekamen keine Kondome. Stell dir mal Verhütung ohne Pille und ohne Kondome vor - Alptraum!

Außerdem machten sich Eltern strafbar, wenn sie den Freund oder die Freundin ihres Kindes bei sich zuhause übernachten ließen ("Kuppelei").

 

Ich glaube, diese Zeit wird gern verklärt, weil es Vollbeschäftigung gab und alles auf "Aufbruch" war. Aber es war doch im Vergleich zu heute sehr eng und spießig. Wärest du mit zwei Fernsehprogrammen in schwarz-weiß zufrieden? Und was wäre, wenn man dir gesagt hätte, Mädchen brauchen kein Abitur, die heiraten ja doch? Oder wenn du in einer Wohnung ohne Bad wohnen müsstest?

Orientierung:

Seintenanfang

meine Antwort

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Das hier war meine Antwort:

Es kommt schon darauf an, wer das wann und wo sagt: Mein Bewusstsein hat sich erst nach dem Weltkrieg geformt (Jahrgang 1942). Von heut aus muss ich sagen: mein Leben war eine ständige Aufwärtsentwicklung: angefangen hat es mit praktisch Nichts nach dem Krieg, mit Brot aus geschrotetem Mais, weil unsere Müller keine Ahnung - und keine Maschinen - hatten, mit denen man Mais mahlen konnte. Der Mais war sowieso nur wegen eines Missverständnisses schiffsweise aus Amerika angeliefert worden: als die deutschen Politiker gefragt wurden, was wohl im zerstören Deutschland am nötigsten gebraucht würde, antworteten die "Korn" und meinten Getreide. Verstanden wurde aber das englische "Corn", was halt Mais ist.

 

Das ging dann stetig aufwärts: uns ging es immer besser, die Welt wurde immer schöner. Es gab irgendwann auch mal Autos für jedermann, dann konnte man Urlaub in Bella Italia machen, ans Meer fahren, später sogar nach Spanien. Man hat sein eigenes Häuschen gebaut (meine Eltern jedenfalls). Man hatte bald eine Waschmaschine, später gar eine Spülmaschine, die Einzelöfen wurden durch zentrale Heizung ersetzt. Die Kohle wurde vom Ölbrenner abgelöst. (Ich habe noch täglich Koks geschippt). Die rein weißen Nylon-Hemden der 50'er wurden langsam bunter (ein eigenes Kapitel) Die (amerikanisch geprägte) Musik wurde immer beliebter, die alten Nazis machten sich ans Aussterben, leider nicht die Rechten bei den Schwarzen, die immer noch das Rad der Geschichte anzuhalten versuchen.

 

Ich persönlich habe auch die Geschichte der Computerei erlebt: Am Anfang gab es einen Computer in der Uni. Ein Computerkurs war rein theoretisch und es war schon ein Privileg, sein Progrämmchen überhaupt (vom Assistenten) ausprobiert zu bekommen. Nach dem Studium habe ich das dann richtig gelernt: an einer Zuse Z25, damals noch nicht einmal in einer Programmiersprache, sondern in Maschinensprache. Jedes Bit im Hauptspeicher wurde mit einem Lämpchen angezeigt.

 

Ein ganzes Stück später erst kamen die Personalcomputer auf. Ich habe als Lehrer mit einem Vorgänger des C64, dem VC 20 meine ersten Computerkurse gegeben, und dabei zusammen mit meinen Schülern (8 Schüler, ein Computer) das damals übliche "Basic" gelernt. Ansonsten war das Betriebsysterm CP/M angesagt. BASIC wurde erst sehr viel später von Turbopascal, richtigen Programmiersprachen, abgelöst. Hab ich alles dann auch in der VHS unterrichtet. Erst relativ spät während eines Zusatzstudiums bin ich dann auf die PC's von IBM umgestiegen und der große Siegeszug von Windows begann (Abzocke von IBM und Windows: jedes neue Windows brauchte noch mehr Speicher, die PC's mussten jährlich gewechselt werden). Heute ist der PC lediglich noch ein Hilfsmittel, das dem Kontakt und der Wissenserweiterung dient. Das aber war immer das erklärte Ziel der Entwicklung, auf die ich als Lehrer immer gehofft hatte, damit Schüler sich ihr Wissen selbst zusammensuchen können.

 

Aber die Vor-Schreiber haben natürlich recht: So wie damals würde heute keiner mehr leben wollen: zurück wäre der reine Terror! Aber wir haben's überstanden und freuen uns heute an dem, was wir haben.

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Seite erstellt von Bernhard Rawer

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